Eine saubere Sache
Einsatz von Stahlstrahlmitteln im Landmaschinenbau
Denkt man an Bodenbearbeitungsmaschinen für die Landwirtschaft, dann hat man unwillkürlich das Bild einer Maschine vor Augen, die sich durch Erde, Schmutz und Lehm kämpft. Wie sehr es jedoch bei der Produktion dieser Maschinen auf Sauberkeit ankommt, zeigt sich bei der BBG Bodenbearbeitungsgeräte Leipzig GmbH & Co. KG, einem Tochterunternehmen der Amazone-Gruppe in Leipzig.
„Wir brauchen saubere Oberflächen bei unseren Werkstücken, damit wir Farben und Lacke später gut aufbringen können“, weiß Dipl.-Ing. Peter Sambale, Leiter der Abteilung Qualitätswesen bei BBG. Seit dem Jahr 2005 ist die Sauberkeit aller zu bearbeitenden Oberflächen für das Unternehmen, das auf die Herstellung von gezogenen Bodenbearbeitungsmaschinen und Pflanzenschutzspritzen spezialisiert ist, besonders wichtig. Denn zu diesem Zeitpunkt trat die Umweltschutz-Verordnung zur Lösemittelreduzierung bei Farben und Lacken (VOC) in Kraft. Für die BBG bedeutete dies konkret, den Lösemittelverbrauch auf deutlich unter 15 Tonnen pro Jahr zu senken. Versuche mit Lacken, die einen geringeren Lösemittelanteil hatten, brachten nicht den gewünschten Erfolg. Die lange Trocknungszeit und die schlechtere Qualität des Farbauftrags waren für BBG nicht akzeptabel. Also musste an anderer Stelle der Hebel angesetzt werden. „Die Höhe des Lösemittelanteils im Grundlack wird maßgeblich durch die Sauberkeit der zu beschichteten Flächen bestimmt, also hatten wir hier eine Möglichkeit, durch Optimierung von Vorreinigungsprozessen unsere VOC-Bilanz zu verbessern“, so Sambale.
Problematisch sind vor allem die unterschiedlichen Zustände in denen der Stahl in Leipzig ankommt.
Doch nicht nur für das Beschichten, sondern auch für das Schweißen müssen die Oberflächen sauber sein, denn die eingesetzten Schweißroboter fordern möglichst gleiche Bedingungen. Unterschiedliche Widerstände, durch schlecht gereinigte Oberflächen, können sonst zu Unterbrechungen beim Schweißen durch den Abriss des Lichtbogens führen. Außerdem führen Rost, Zunder und Öle zu unzulässigen Schweißnahtfehlern (Risse und Poren). Auch spitze Brennkanten – sogenannte Schlackebärte – und Zunder auf den Schneidflächen, die durch das Plasmaschneiden entstehen können, müssen vor der Weiterverarbeitung entfernt werden.
Für das Entzundern und Entrosten gibt es bei BBG eine Rollbahnstrahlanlage. Um mit ihr optimale Resultate zu erzielen, wurden zu Beginn des Jahres über mehrere Monate verschiedene Testreihen mit zwei unterschiedlichen Rundkorn-Stahlstrahlmitteln unter gleichen Bedingungen durchgeführt. Getestet wurde mit typischen Werkstücken, die bei BBG verarbeitet werden.
Frank Meißner, Vorarbeiter bei BBG, war sehr daran gelegen, ein optimales Ergebnis zu finden. Und das nicht nur, um den späteren Farbauftrag leichter zu machen, sondern auch, um bei der Weiterverarbeitung Zeit zu sparen: „Wir haben für unsere Tests plasmageschnittene Werkstücke, stark verzunderte Profile und dünne, lasergeschnittene Bleche verwendet.“ Bewertet wurde der erzielte Reinigungsgrad, sowie der Strahlmittelverbrauch und Anlagenverschleiß im Verhältnis zur gestrahlten Stückzahl. Außerdem wurden mögliche Verformungen (Ebenheit) der dünneren Teile bei gleichen Strahlparametern (Lage, Bandgeschwindigkeit + Schleuderraddrehzahl ermittelt.
Nach den verschiedenen Testreihen entschied man sich bei BBG wieder für das Strahlmittel S390 von Amasteel. Amasteel erwies sich gegenüber dem niedriggekohltem Stahlstrahlmittel für das Leipziger Unternehmen gleich in mehrerlei Hinsicht als vorteilhafter. Die gereinigten Oberflächen wurden von Frank Meißner bei allen mit Amasteel gestrahlten Werkstücken als besser beurteilt. „Das Amasteel Strahlmittel ist härter und überträgt beim Strahlen mehr Energie auf die Oberfläche. Ein höherer Verformungsgrad bei dünneren Teilen konnte nicht festgestellt werden. Es löst gründlicher und schneller Rost und Zunder und hat auf das gestrahlte Werkstück bezogen, eine höhere Standzeit“, heißt es im Abschlussbericht.
Nicht zuletzt wurde hervorgehoben, dass die Korngrößen der Amasteel-Nachfüllware wesentlich gleichmäßiger in Form und Größe sind, als die des untersuchten Wettbewerbsproduktes. Auch dieser Umstand trägt dazu bei, dass der Verbrauch an Strahlmittel merklich kleiner ist.
Die Instandhaltung und die Qualitätssicherung bei BBG waren sich deshalb einig, dem Amasteel Strahlmittel wieder den Vorzug zu geben. Werksleiter Dipl.-Ing. Jorg Pollex musste nicht lange überzeugt werden: „Die Faktoren Wirtschaftlichkeit, Zeit und Qualität spielten hier die entscheidende Rolle für unsere Entscheidung.“
BBG Bodenbearbeitungsgeräte Leipzig GmbH & Co. KG
www.bbg-leipzig.de
Ervin Amasteel
Ervin Germany GmbH
www.ervin.eu